Der rundere Mond –
eine Theaterrecherche


Das Leben zwischen den Kulturen ist zur millionenfach gelebten Signatur des globalen Dorfes geworden. Die Pekinger Theaterregisseurin Cao Kefei, selbst Grenzgängerin zwischen Europa und Asien, und Mats Staub machen Chancen, aber auch Probleme des Lebens zwischen den Kulturen anhand konkreter Lebensgeschichten sinnlich erfahrbar.

Auf der Bühne stehen fünf Chinesinnen, die in der Schweiz leben und mit Schweizern verheiratet sind, sich also mit einer fremden Kultur bis in die Intimität der Privatsphäre hinein konfrontiert haben. Wie nehmen sie den westlichen Lebensstil wahr? Wie fliessen die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse in ihre Biografien und Lebensgestaltung ein?
Mit ihrem chinesisch-schweizerischen Team verweben Cao Kefei und Mats Staub die unterschiedlichsten theatralen Mittel: Laiendarstellerinnen stehen neben professionellen Schauspielern auf der Bühne. Dokumentarische Zeugnisse und poetische Texte durchdringen sich. Die Präsenz der Mitwirkenden wird durch Videoprojektionen erweitert. Der bildmächtige Ausdruck chinesischer Sprache und Schrift trifft auf die Nüchternheit westlicher Kommunikation. «Der rundere Mond» betreibt ein lustvolles Spiel mit kulturellen Gegensätzen und Vorurteilen.

Mit Tingshan Cavelti, Wenmin Jowanka-Zhang, Cao Man, Qin Streller-Shen, Qin Xu-Hauser, Sebastian Krähenbühl und dem Chor Chiao-Ai
Konzept, Leitung Cao Kefei und Mats Staub
Bühne Wang Guofeng
Kostüme Anna von Zerboni
Koproduktion North By North West Kulturprojekte mit Kleintheater Luzern in Kooperation mit Theater Roxy im Rahmen von Swiss Chinese Cultural Explorations von Pro Helvetia


«Kefei Cao und Mats Staub fragten nach Motiven, Situationen, Lebensentwürfen von Chinesinnen, die in der Schweiz verheiratet sind. Auf der Bühne stehen nun fünf der Befragten als Darstellerinnen ihrer selbst. In der Schweiz eingerichtet haben sich alle, doch angekommen ist keine. Über 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung hat Migrationshintergrund, und obwohl nur ein Bruchteil davon aus China kommt, spiegeln sich in den Darstellungen der fünf Chinesinnen die Schicksale vieler in scharfem Licht. Die Theaterrecherche verknüpft die einzelnen Erzählstränge und kleinen Szenen, vom Kochen bis zu Eheproblemen, erfüllten und gescheiterten Hoffnungen dramaturgisch so geschickt, dass sich die Spielfreude und das Selbstbewusstsein der Darstellerinnen rasch auf die Zuschauer übertragen.»

Theater heute, 01/2011

Beitrag auf art-tv.ch

Aufführungen:

Bern, Schlachthaus Theater, Oktober 2010 (Premiere)
Zürich, Theaterhaus Gessnerallee, November 2010
Birsfelden, Theater Roxy, November 2010
Luzern, Kleintheater, November 2010
Baden, Kurtheater, Februar 2011
Basel, Museum der Kulturen, September 2011
Aarau, Theater Tuchlaube, November 2011


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